Landleben in Alteuropa

55 Mio. Menschen lebten in Alteuropa, davon waren 78% Bauern, 20% Stadtbewohner und 1-2% Adlige. Die große Mehrheit der Menschen, weit über 90% lebte auf dem Lande, d.h. in Dörfern oder in Landstädten. Die Bauerndörfer sahen sehr unterschiedlich aus, je nachdem, in welcher Zeit sie entstanden waren und in welcher Landschaft sie lagen. Über 50% des zu einem Dorf gehörenden Bodens waren genutzte Ländereien wie Wiesen, Wälder, Moore oder Sümpfe. Wenn man heutzutage mit dem Flugzeug über die mitteleuropäische Landschaft fliegt, kann man die mittelalterlichen Feldformen, Landstraßen, sowie das innerstädtische Siedlungsbild der Klein-und Mittelstädte aus dem späten Mittelalter in weiten Teilen noch erkennen. Das Dorf war im 15.Jh. das Zentrum der alteuropäischen Zivilisation. Im Mittelpunkt jeden Dorfes stand eine Kirche, woraus man auf die Bedeutung der Kirche im Leben der Menschen der damaligen Zeit schließen kann. So wurde das z.B. städtische und das dörfliche Schulwesen von ihr organisiert.

 

Lebenserwartungen im 16. Jh.;
Viele Männer nahmen im 16. Jh. schon im Alter von 21 Jahren hoch angesehene Stellen ein. Mit 55 Jahren galt man schon als verbrauchter, alter Mann. Eine Frau galt mit 40 Jahren als Matrone. Knaben hatten mit 15 Jahren die Aussicht 57 Jahre alt zu werden, wogegen gleichaltrige Mädchen infolge der hohen Kindbettsterblichkeit nur 38 Jahre erreichen konnten (Ausdruck). Krass (Ausdruck) sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land. Ein 15 Jähriger Bauernknabe auf dem Land wurde durchschnittlich 62 Jahre alt, wogegen ein Mann der Oberschicht in einer Stadt durchschnittlich nur 48 Jahre zu leben hatte. Noch größer waren die Unterschiede bei den Frauen. Frauen auf dem Land starben mit knapp 60 Jahren; Frauen aus der Oberschicht durchschnittlich schon mit 40. Bürgerliche lebten länger als Adlige. Am längsten lebten Geistliche aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Ernährung und wenig anstrengender Arbeit.

Aufgaben:

1. Überlege , warum die Bevölkerung auf dem Lande eine höhere Lebenserwartung hatte als die Stadtbevölkerung.

 

Michale K. und Thaer M.