Wirtschaft

Ausweitung des Handels
 

Die frühe Neuzeit zeichnete sich durch eine enorme Ausweitung des Handels aus, in der von einigen Historikern schon Ansätze einer Globalisierung gesehen werden. Neuentdeckte Seewege wurden mit großen Handelsschiffen (z.B. der Kogge) befahren und auch unter den vielen verschiedenen Kontinenten entstanden zunehmend Handelspartnerschaften. ( - Beispiele - ) . Es bildeten sich unterschiedliche Gilden, Kompanien und später Handelsgesellschaften, auch unter unterschiedlichen Ländern, die meist beruflichen und gesellschaftlichen Zwecken dienten.
Kompanien bezeichnete man die, seit Ende des 14. Jahrhunderts auftretenden Kaufleutegruppen, die grundsätzlich nach ihren Handelsbeziehungen zum Ausland gegliedert waren.(älteste und bekannteste: die Kompanie der Schonenfahrer/ nachgewiesen 1365/ 100-200 Mitglieder).
Aufgrund gemeinsamer Absichten schlossen sich die Kaufleute aber schon bald zu damals so bezeichneten Handelsgesellschaften zusammen deren Ziele meist die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen waren. Eine der bekanntesten und mitgliederreichesten dieser Kaufmannsvereinigung war die, überwiegend aus niederdeutschen Händlern bestehende große Gesellschaft, genannt „ die deutsche Hanse“. Sie entwickelte sich im Zeitraum ihres Bestehens (Mitte 12. Jahrhundert – Mitte 17. Jahrhundert) von einer Vereinigung von Kaufmännern zu einer sehr einflussreichen Städtehanse d.h. einem Zusammenschluss ganzer Hansestädte ( Bremen, Bremerhaven). Innerhalb der Hanse wurden viele bisher noch nie da gewesene Handelsregeln gestellt. Um diese zu beschließen trafen sich die Mitglieder regelmäßig an den sogenannten Hansetagen um die Interessen und Anliegen der Kaufmänner zu vertreten und zu diskutieren. Auf Grund der sich ausweitenden Wirtschaftsstrukturen sprechen manche Historiker/innen auch von Frühkapitalismus. Lies dazu die Hintergrundinformationen und entscheide selbst, inwiefern du diese Einschätzung für plausibel erachtest.

 

Kaufmänner

(Beispiele: Fugger und Medici)

wurden auch Handeltreibende oder Handelsmänner genannt. Sie dachten und wirtschafteten im Rahmen des Unternehmens betriebswirtschaftlich oder übergreifend volkswirtschaftlich.
  Kaufmann (Darstellung von 1568) 

Der Lebensablauf eines normalen Kaufmanns lief im Grunde wie folgt ab: Mit sechs Jahren wurde der junge Kaufmann in die Schule geschickt, wo er eine ordentliche Bildung in Fächern wie Mathematik und Latein erhielt. Das Erlernen von Grundkenntnissen war für seine spätere Berufung unentbehrlich und so musste er vor dem Antritt seiner praktisch orientierten Kaufmannsausbildung erst einmal die grundlegende Schulung bestehen. Nachdem er seine Kaufmannsausbildung mit 12 – 15 Jahren abgeschlossen hatte, ging er meist bei einem Verwandten in die Lehre. Hier lernte er Weiteres. Beispielsweise wurde er mit dem Rechnungs- und Kreditwesen, der Warenprüfung oder auch dem Ein- und Verkauf vertraut gemacht. Hatte er seine eigentliche Ausbildung nach zwei oder drei Jahren abgeschlossen, blieb er entweder als Geselle im Dienste seines Lehrers sein ganzes restliches Kaufmannsleben oder aber er entschloss sich dazu sich selbstständig zu machen oder er wurde in eine andere Kaufmannsfamilie aufgenommen.

Unterscheidung der 3 Kaufmannsklassen:
1 Klasse: der große Kaufmann; Großhandel über weite Entfernungen; Vermögen 40.000 Mark lübisch
2 Klasse: die mittleren Kaufleute; Handel mit einem Land; Vermögen 2000-5000 Mark lübisch
3 Klasse: die kleinen Kaufleute; Krämer und Einzelhändler; Vermögen > 2000 Mark lübisch

 

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Quellen.: Wikipedia.de ; Deutschland-im-Mittelalter.de ; seemotive.de; bernhardkeller.de